Kav­er­nen­spe­ich­er wer­den weltweit im Stein­salz angelegt. Vor Auf­nahme des Spe­icher­be­triebes muss die Dichtheit der Kav­erne unter allen möglichen Betrieb­szustän­den nachgewiesen und mögliche Szenar­ien eines unkon­trol­lierten Gasaus­trittes unter­sucht wer­den. Das bet­rifft die Dichtheit des die Kav­erne umgeben­den Salzgesteins und die Dichtheit der Kav­er­nen­bohrung, hier ins­beson­dere die Dichtheit des Ver­bun­des von Salzgestein/​Zementstein/​Casingrohr. Bei­de Aspek­te sind für Erdgaskav­er­nen und andere Spe­icherzwecke im Salzgestein bere­its vielfältig unter­sucht und bew­ertet. Die Spe­icherung von reinem Wasser­stof­f­gas ist jedoch eine neue Her­aus­forderung, die sich aus den spez­i­fis­chen Eigen­schaften des Gas­es ergeben. 

Effizienz und poten­zielle Umweltwirkun­gen bei Bau und Betrieb von Wasser­stof­fkav­er­nen wer­den entschei­dend durch geo­mech­anis­che Prozesse bee­in­flusst. Die Forschungsar­beit­en konzen­tri­erten sich in diesem Zusam­men­hang auf exper­i­mentelle Unter­suchun­gen in situ zur flu­id­druck-getriebe­nen Gasperko­la­tion bei der behäl­ter­losen Hochdruck­spe­icherung von H2 im Salzge­birge und die Mod­el­lierung und Sim­u­la­tion dieser Vorgänge zum Nach­weis von Sta­bil­ität und Integrität der Spe­icherkav­er­nen im Betriebszeitraum.

Ziel des Themenfeldes

Ziel war die Analyse und Prog­nose der poten­ziellen Infil­tra­tion von Spe­ichergut an der Hohlraumkon­tur von Kav­er­nen im Salzgestein bei zyk­lis­ch­er Wasser­stoff­spe­icherung und der Auswirkun­gen auf geo­mech­anis­che Gesteins­dat­en. Dafür wur­den exper­i­mentelle Unter­suchun­gen zum Nach­weis der Dichtheit und Integrität der Salzgesteine gegenüber Infiltration/​Perkolation von Spe­ichergut unter realen Bedin­gun­gen (in situ) durchgeführt.

Zudem wur­den Meth­o­d­en zum lab­o­ra­tiv­en und tech­nikums-spez­i­fis­chen Nach­weis der Dichtheit von Wasser­stoff-Spe­icherkav­er­nen (Gestein und Son­den), unter Ein­beziehung der Beson­der­heit­en von H₂, geprüft und beste­hende Meth­o­d­en weit­er­en­twick­elt. Der Fokus lag dabei auf der Dichtheit des die Kav­erne umgeben­den Salzgesteins und die Dichtheit der Kav­er­nen­bohrung, ins­beson­dere die Dichtheit des Ver­bun­des von Salzgestein-Zement-Cas­in­grohr. Als Bew­er­tungs­maßstab wurde dafür die Per­me­abil­ität des Salzgesteins und die die ver­tikale Per­me­abil­ität des Ver­bun­des herangezogen.

Ein weit­eres wesentlich­es wis­senschaftlich­es Ziel bestand in der Analyse von Poten­zialen und Lim­i­tierun­gen unter­schiedlich­er numerisch­er Ansätze für die Mod­el­lierung von Defor­ma­tion­sprozessen bei der Wasser­stoff­spe­icherung in Salzkav­er­nen zur Verbesserung des Meth­o­d­en­ver­ständ­niss­es und der ‑syn­ergien hin­sichtlich the­o­retis­ch­er und numerisch­er Grundlagen.

Es wurde nach unter­schiedlichen Ver­fahren wie, die Kon­tin­u­um­san­sätze „eXtend­ed Finite Ele­ment Method“ (XFEM) und „Phase-Field Method“ (PFM) der Diskon­tin­u­ums-Meth­ode „Dis­crete Ele­ment Method“ (DEM) sys­tem­a­tisch unter­sucht, gegenübergestellt und basierend auf Ver­such­sergeb­nis­sen in geeigneter Weise erweitert.

Wesentliche Ergebnisse (Auswahl)

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Die Wasser­stoff­spe­icherung in behäl­ter­losen Unter­grundgasspe­ich­ern ist – bezo­gen auf die gebirgsmech­a­nis­chen Aspek­te der Integrität und Sta­bil­ität – eben­so möglich wie die Erdgasspeicherung. 

Richtlin­ien zur Anlage eines Unter­grundgasspe­ich­ers (Dimen­sion­ierungsvor­gaben) und Bew­er­tungs­maßstäbe kön­nen dabei aus der Erdgasspe­icherung über­nom­men und angewen­det werden.

Ausblick

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Im Fokus weit­er­er Unter­suchun­gen sollte der tech­nis­che Aspekt der Bohrlochkom­plet­tierung liegen. Hier gilt es, bei der zukün­fti­gen Anlage ein­er Wasser­stof­fkav­erne Bew­er­tungskri­te­rien aus der Erdgasspe­icherung auf ihre Anwend­barkeit in einem Realver­such zu überprüfen.

Projektbeteiligte

IfG – Insti­tut für
Gebirgsmechanik GmbH

Friederiken­straße 60

04279 Leipzig

Ansprech­part­ner:

Tobias Fabig

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TU Bergakademie Freiberg

Insti­tut für Bohrtech­nik und Fluidbergbau

Agri­co­las­traße 22

09599 Freiberg

Ansprech­part­ner:

Prof. Mohd Amro

E‑Mail schreiben

Helmholtz-Zen­trum für Umwelt­forschung

Per­moser­straße 15

04318 Leipzig



Ansprech­part­ner:

Olaf Kolditz

E‑Mail schreiben